Bahamas planen Einführung von Unternehmenssteuern

Die Bahamas galten bislang nicht nur für Auswanderer, sondern auch für Unternehmer als absolutes Steuerparadies. Körperschaftssteuern gab es hier bislang nicht. Lediglich eine Gebühr für die Business-Lizenz war zu entrichten. Doch dies soll sich nun ändern. Unternehmer erwartet auf den Bahamas die Einführung von Unternehmenssteuern. 

Welche Steuern genau schon zum 1. Januar 2024 eingeführt wurden, welche Pläne die Regierung der Bahamas verfolgt und was sich für Unternehmer noch ändert, hat Perspektive Ausland im neuen Podcast mit dem Bahamas-Experten Christoph Albeck besprochen.

Körperschaftsteuer statt Business-Lizenzgebühren

Unternehmer hatten es auf den Bahamas in Sachen Unternehmenssteuern bisher einfach. Sie haben eine Lizenzgebühr gezahlt, mussten jedoch keine Körperschaftsteuer entrichten. Dies hatte nicht nur steuerliche Vorteile. Auch von der Buchhaltungspflicht waren Unternehmer dementsprechend befreit.

Allerdings stehen die Bahamas als Steuerparadies unter Druck. So erweiterte die EU im Oktober 2022 ihre Schwarze Liste unter anderem um die Bahamas. Um von der Schwarzen Liste wieder zu verschwinden, müssen diese also ihre Steuerpolitik anpassen, insbesondere an die Standards der OECD. 

Im Mai dieses Jahres veröffentlichte das Finanzministerium der Bahamas dementsprechend ein “Green Paper”, in dem die Regierung ihre Pläne für eine Steuerreform darlegte. Darin erklärte sie, das bisherige Business-Lizenzmodell aufzugeben, um künftig den Anforderungen der OECD gerecht werden zu können.

Steuersatz von 15 Prozent als Folge der globalen Mindestbesteuerung?

Den Plänen zufolge sollen künftig multinationale Unternehmen, die Einkünfte von über 750 Mio. Dollar haben, mit 15 Prozent besteuert werden. Hintergrund des Steuersatzes von 15 Prozent, so erklärte es Premierminister Philip Davis der Presse gegenüber im Mai, sei die globale Mindestbesteuerung

Die Bahamas seien laut Davis keinesfalls verpflichtet, eine Körperschaftsteuer von 15 Prozent zu erheben. Allerdings müssten multinationale Unternehmen, die Einnahmen von 750 Mio. Euro jährlich überschreiten, ohnehin Steuern bis zu dieser Höhe in den Ländern zahlen, in denen sie eine Niederlassung hätten beziehungsweise ihre Steuerzahlungen bis zu diesem Satz aufstocken. Für die Bahamas sei dies ein Anreiz, diese ohnehin zu zahlenden Steuern in die eigene Haushaltskasse fließen zu lassen. 

Neben den geplanten 15 Prozent sieht das Green Paper des Finanzministeriums künftige Körperschaftsteuersätze von 10 bis 12 Prozent vor. Unternehmen mit Einkünften unter 500.000 Dollar sollen demnach 10 Prozent Steuern zahlen. Für Unternehmen mit Einnahmen über 500.000 Dollar sei ein Steuersatz von 12 Prozent geplant. 

Bahamas als Investitionsstandort

Die Einführung der Körperschaftsteuer sorgt also dafür, dass auf den Bahamas - ebenso wie in jüngster Vergangenheit in einigen anderen Steueroasen - steuerliche Vorteile wegfallen. Das heißt aber nicht, dass sie nicht weiterhin steuerlich attraktiv sind. So gibt es auf den Bahamas weiterhin keine Einkommensbesteuerung und auch als Investitionsstandort bietet das Land interessante Projekte. 

So gibt es beispielsweise für die Freihandelszone Freeport auf der Insel Grand Bahama Sonderregelungen. Diese haben zur Folge, dass Investoren, die beispielsweise eine Villa auf Grand Bahama kaufen, innerhalb der nächsten drei Jahrzehnte keine Besteuerung fürchten müssen. Darüber hinaus sind Immobilieninvestitionen ab einer bestimmten Höhe mit der Möglichkeit verbunden, eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung für die Bahamas zu erhalten. 

Informationen zu spannenden Investitionsmöglichkeiten, erteilt Christoph Albeck. Er weist zudem darauf hin, dass die Bahamas für Auswanderer und Unternehmer auch bisher keinesfalls vorrangig aufgrund der Steuerfreiheit attraktiv waren. Vielmehr seien es das Lebensgefühl in dem Inselstaat, die reizvolle Landschaft und die Nähe zu den USA, die bei der Frage nach den Vorteilen der Bahamas im Vordergrund stünden. 

Mehr darüber erfahren Sie auch in unserer Podcast-Folge Bahamas: Ein Auswanderer-Paradies mit vielen Vorteilen. Haben Sie für Ihr Auslandsunternehmen die Bahamas oder auch ein anderes Zielland ins Auge gefasst, beraten wir Sie gern ganz genau und individuell zur Gründung von Gesellschaften im Ausland.

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